Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Bei einem Vor-Ort-Termin ist der Startschuss für die Dorferneuerung in Gollhofen gefallen

Ein Haus im Hintergrund, davor stehen Leute und besprechen die Sanierung.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken,
Abdruck honorarfrei

(13.06.2022) Gollhofen. Mit der guten Nachricht über Fördermittel in Höhe von zweieinhalb Millionen Euro ist in Gollhofen im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim die Dorferneuerung offiziell gestartet. Vertreter der Teilnehmergemeinschaft und vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken liefen zusammen mit Bürgermeister Heinrich Klein bei dem Termin einmal rund ums Dorf, um zu schauen, wo der Schuh am meisten drückt. Kern der Dorferneuerung sind Leerstände durch Innenentwicklung zu beseitigen und lebendige Ortskerne zu schaffen. Die Gesamtkosten liegen bei rund fünf Millionen Euro.

Die Gemeinde mit knapp 900 Einwohnern liegt auf halber Strecke zwischen Ansbach und Würzburg. „Von der Bundesstraße 13 aus sieht man gar nicht, wie groß Gollhofen ist“, stellte Wolfgang Zilker, Abteilungsleiter im Amt für Ländliche Entwicklung, fest. „Es ist im nächsten Schritt wichtig, Prioritäten zu setzen. Es ist nicht alles machbar.“ Als erste Maßnahmen sind in zwei Jahren die Bereiche um den Kettenbrunnenplatz am Rathaus und am Bischofsbrunnenplatz geplant. Neue Straßen auf weniger Fläche und mehr Grün sollen für mehr Aufenthaltsqualität sorgen, damit die Einwohner die Plätze als „Wohnzimmer annehmen“, so Wolfgang Zilker. Die konkrete Planung entsteht im Zusammenspiel von Teilnehmergemeinschaft, Gemeinderat und Bürgern. Der Kettenbrunnen stammt aus dem Jahr 1561, der Bischofsbrunnen ist noch älter und spielt bis heute eine wichtige Rolle bei den Bewohnern als Quelle für Taufwasser.

Mehrere Leute stehen vor einem Eingang und schauen sich das Gebäude an.Zoombild vorhanden

Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken,
Abdruck honorarfrei

„Ich bin sehr dankbar für die Einleitung des Verfahrens zur Dorferneuerung durch das Amt für Ländliche Entwicklung. Mit den Fördermitteln kommen wir ein ganzes Stück weiter“, sagte Bürgermeister Heinrich Klein. In zwei Jahren starten an der Bundesstraße, die sich quer durch den Ort schlängelt, die Neubaumaßnahmen. Träger ist das Staatliche Bauamt, die Gelder für neue Gehwege kommen vom Amt für Ländliche Entwicklung. Neben den Baumaßnahmen sei es auch wichtig, die Innenentwicklung voranzutreiben, da es im Ortskern viele landwirtschaftliche Gebäude gebe, so Wolfgang Zilker weiter. Es sei wichtig, sich schon jetzt Gedanken über mögliche Neunutzungen zu machen. Ein alter historischer Weg zieht sich komplett um das Dorf rum – vorbei an Gärten, Betrieben und Hühnerställen. Die Anwohner kümmern sich um die Pflege des Wiesenwegs. „Der grüne Gürtel ist ein Kleinod, das es zu bewahren gilt“, machte Wolfgang Zilker klar.

Im vergangenen Jahr kaufte die Gemeinde die alte Ziegelei, die 1907 in Betrieb ging und am Ortsrand liegt, für einen symbolischen Euro von der ehemaligen Besitzerin. „Die Vorgabe war, etwas Gutes daraus zu machen“, sagte Dr. Verena Walter, die für das Förderprogramm „Innen statt Außen“ zuständig ist. Erste städtebauliche Vorentwürfe für Gebäude und Areal liegen vor und auch eine Schadstoffuntersuchung. Am meisten Sinn mache eine Nutzung als Wohnraum oder geeignete Gewerbebetriebe, um „nicht weiter in die Fläche zu gehen“, stellte Verena Walter fest. Im Moment entwickeln Studierende aus Würzburg und Ansbach Ideen zur alten Ziegelei. Am 30. Juni ist die Präsentation der Ergebnisse, am 8. Juli gibt es am „Tag des Flächensparens“ eine Infoveranstaltung in Gollhofen. Bis zum Abschluss aller Maßnahmen brauche die Gemeinde einen langen Atem, stellte Andreas Uhl, Sachgebietsleiter Dorferneuerung und Bauwesen, fest. „Eine Dorferneuerung dauert immer lange. Da steckt viel Hirnschmalz drin“, erklärte Andreas Uhl.