Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Mausdorf ist in Sachen Klimaschutz ausgezeichnet: Filmteam dreht einen Beitrag über geplanten Solarbiotopverbund

Zwei Frauen und drei Männer stehen auf einem Feld mit vor einem Banner zum Solarbiotoverbund.

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Abdruck honorarfrei

(23.06.2022) Emskirchen. In Szene gesetzt hat sich Mausdorf im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Der kleine Ortsteil von Emskirchen hat sich den Innovationspreis des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums im Bereich „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“ geholt. Ein Redakteur und Kameramann drehten einen Nachmittag lang vor Ort, um den geplanten Solarbiotopverbund für die Preisverleihung im Herbst in München in einem knapp zweiminütigen Film vorzustellen.

Auf einer Fläche von 13,5 Hektar soll sich in Mausdorf, Pirkach und Hagenbüchach der Solarbiotopverbund „wie ein grünes Band“ durch die Landschaft ziehen, erklärte der ehemalige Bürgermeister Harald Kempe während der Dreharbeiten. „Wir wollen die Belegung mit Photovoltaikanlagen auf ein Viertel der Fläche reduzieren, um eine Struktur reinzubringen. Letztendlich steht das ganze Areal dem Artenschutz zur Verfügung“, so Harald Kempe. Die Stromproduktion der Anlagen versorge knapp 2500 Zwei-Personen-Haushalte im Jahr, sagte der ehemalige Bürgermeister.

Der ehemalige Bürgermeister von Emskirchen Harald Kempe seht auf einem Feld vor einem Kamerateam.

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Der Solarbiotopverbund sei ein innovativer Ansatz, um erneuerbare Energien zu erzeugen und gleichzeitig schon bestehende Biotope zu vernetzen, so Geschäftsführer Johannes Maibom von der Reuthwind Verwaltungs-GmbH. Das bedeute: kein Pestizid- und Düngereinsatz, dauerhafter Bewuchs und Beschattung des Bodens durch die Module, so der Geschäftsführer weiter. Das schütze das Grundwasser. „Alle Grundstückseigentümer haben die Möglichkeit, sich an dem Verbund zu beteiligen. Alle bekommen die gleichen Pachtpreise gezahlt. Das sorgt für Frieden in den Ortschaften“, sagte Johannes Maibom. Ausgangspunkt war die Flurneuordnung, die im Jahr 2005 begann. Das Amt für Ländliche Entwicklung schuf Ausgleichsflächen, die sich nach und nach zu Biotopen entwickeln. Um die einzelnen Trittsteine miteinander zu verbinden, soll die durchgehende Fläche entstehen. Eva-Maria Fell, Projektbetreuerin beim Amt für Ländliche Entwicklung hofft, dass das Projekt auch zur Umsetzung kommt. „Bisher bestehen die Pläne nur auf dem Papier“, stellt sie fest.

Die Katze lässt das Mausen nicht: Vor neun Jahren bekam Mausdorf mit seinen rund 250 Einwohnern schon einmal einen Staatspreis – damals für Maßnahmen, die in der Dorferneuerung liefen. Wegen der Schäden war eine Sanierung des ehemaligen Milchhauses nicht mehr machbar und es kam zum Abriss. An seiner Stelle mitten im Ortskern entstand das neue Dorfgemeinschaftshaus. Heute stellt das moderne Gebäude mit historischem Nordgiebel des ehemaligen Milchhauses zusammen mit dem Feuerwehrhaus und den Außenanlagen das Herzstück des Ortes dar. „Mausdorf hat Energie“ – das Motto hat sich der Ortsteil von Emskirchen auf die Fahnen geschrieben: Die Hälfte der Häuser sind ans Nahwärmenetz angeschlossen, auf 25 Dächern sind Photovoltaikanlagen und seit 2010 gibt es drei Windräder. Damit produziert das Dorf, das nur wenige Kilometer vor den Toren von Herzogenaurach liegt, 25-mal mehr Energie, wie es selbst verbraucht.