Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Ehemaliger Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken Friedrich-Wilhelm Brumberg verstorben

Das Limeseum am Hesselberg sieht von außen aus wie eine Schnecke. Das Gebäude strahlt mit vielen Glasfronten in der Nacht weit in die Region.Zoombild vorhanden

Foto: Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Abdruck honorarfrei

(5. April 2023) Ansbach. Am 25. März 2023, an seinem 74. Geburtstag, ist der ehemalige Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, Herr Dipl. Ing. Friedrich-Wilhelm Brumberg, plötzlich und überraschend in seiner Heimatstadt Ansbach verstorben.

Friedrich-Wilhelm Brumberg wurde am 25.03.1949 in Gütersloh geboren. Nach Schulzeit und Grundwehrdienst studierte er Geodäsie an den Technischen Universitäten Braunschweig und München. Er beendete das Studium mit dem bestandenen Diplom. Anschließend war er zwei Jahre als Vermessungsingenieur für die Deutschen Archäologischen Institute in Rom und Kairo tätig. Es folgte die Referendarzeit, die er mit der erfolgreich abgelegten Großen Staatsprüfung abschloss. 1978 hat Friedrich-Wilhelm Brumberg an der Flurbereinigungsdirektion Ansbach angefangen. Als Vorsitzender von Teilnehmergemeinschaften und Leiter eines Referats Dorf- und Landentwicklung hat er das „Flurer-Handwerk“ und das Arbeiten mit den Menschen im ländlichen Raum von der Pike auf gelernt.

Der berufliche Weg führte Friedrich-Wilhelm Brumberg ab 1994 über Tätigkeiten am Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, den Einsatz am Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken im Bereich Finanzierung, Bauwesen und Privatförderung, der Abteilungsleitung fachliche Dienste schließlich bis zur Übernahme der Behördenleitung im Jahr 2005. Mit großem Erfolg lenkte er die Geschicke des Hauses. Seine Amtszeit endete 2015 nach über 40 Dienstjahren mit dem Eintritt in den wohlverdienten und nun leider viel zu kurzen Ruhestand.

Sein hohes persönliches Engagement und sein fundiertes fachliches Können haben die Ländliche Entwicklung in Mittelfranken und die Verwaltung für Ländliche Entwicklung in Bayern entscheidend geprägt. Mit unglaublicher Schaffenskraft und mit großem Einsatz hat Friedrich-Wilhelm Brumberg zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum gearbeitet. Er wurde dafür 2015 mit der silbernen Staatsmedaille des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ausgezeichnet.

Die Denkmalpflege war seine größte Leidenschaft. Hier unterstützte und förderte er besondere Projekte der Ländlichen Entwicklung, die es ohne ihn entweder nicht oder nicht in dieser Form gäbe. Vier davon sollen im Folgenden genannt werden. Das „Heilige Grab von Virnsberg“, eine denkmalpflegerisch höchst wertvolle und sehr seltene Darstellung des Grabes und der Auferstehung Jesu aus dem 18. Jahrhundert, wurde in der durch ihn betreuten Dorferneuerung Virnsberg mit einer eigens errichteten Ausstellungshalle der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. In der Flurneuordnung und Dorferneuerung Flachslanden wurde auf seinen Vorschlag hin eine Landschaftspflegefläche als begehbares Heckenlabyrinth gestaltet. Die Anlage wird heute von unterschiedlichen Gruppen gerne für spirituelle Erfahrungen genutzt.

Der Römerpark Ruffenhofen mit dem Limeseum, ein kultureller und touristischer Höhepunkt im Hesselbergraum, ist insbesondere dank ihm in der Flurneuordnung Aufkirchen-Irsingen verwirklicht worden. Bei der Revitalisierung des Klosters Heidenheim, eines der Zentren des Christentums im frühen Mittelalter und ein Kulturschatz ersten Ranges, und dessen Einbindung in die Dorferneuerung hat er sich ganz besonders eingesetzt.

Die Aus- und Fortbildung waren ihm immer ein großes Anliegen. Als Mitglied des Prüfungsausschusses für die Fachlaufbahn Naturwissenschaft und Technik, fachliche Schwerpunkte Vermessung und Geoinformation sowie Ländliche Entwicklung, mit Einstieg in der vierten Qualifikationsebene war er viele Jahre für mündliche und schriftliche Große Staatsprüfungen mit verantwortlich.

Viele Jahre bestimmte er im Vorstand der Schule der Dorf- und Flurentwicklung e. V. das Geschehen mit.

Seit 1974 war Friedrich Wilhelm Brumberg DVW-Mitglied. Er unterstützte den Verein und vor allem dessen Fortbildungsauftrag immer gerne, z. B. bei Fachvorträgen oder Fachexkursionen. Ganz besonders hervorzuheben ist sein Engagement im örtlichen Vorbereitungsausschuss für die INTERGEO 2011 in Nürnberg, bei der er für die Exkursionen verantwortlich war. 2013 organisierte er die Fachtagung und Mitgliederversammlung des DVW Bayern e. V. in Bad Windsheim mit, die unter dem Motto „Führungskultur“ stand.
Auch im Ruhestand ließ ihn die Denkmalpflege nicht los. Seit 2015 führte er als erster Vorsitzender den Förderverein Fränkisches Freilandmuseum e. V. und hat dabei bedeutende Projekte auf den Weg gebracht. Dem Limeseum blieb er als Beisitzer im Förderverein und gefragter Rat- und Ideengeber weiterhin treu. 2016 erhielt er für seinen Einsatz in der Bodendenkmalpflege die Bayerische Denkmalschutzmedaille.

Friedrich-Wilhelm Brumberg wurde wegen seiner hohen Fachkompetenz und seiner freundlichen Art allseits sehr geschätzt. Die Kolleginnen und Kollegen des Amtes für Ländliche Entwicklung Mittelfranken sind sich seiner Verdienste bewusst und werden ihm immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Wolfgang Neukirchner, Ansbach