Presseinformationen Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Streuobst für alle! kommt gut an

(15. September 2023) Ansbach. Anträge für insgesamt 6450 Obstbäume sind beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken bisher eingegangen. „Unser Bezirk ist bayernweit damit ganz gut dabei“, stellt Projektleiterin Anja Emmerich-Marwan fest. Seit einem knappen Jahr läuft das Förderprogramm „Streuobst für alle!“ in Bayern – von der Behörde gibt es pro Baum einen Zuschuss von maximal 45 Euro. Das Amt unterstützt den Kauf von Apfel-, Birn-, Kirschbäumen und Co. durch Kommunen, Verbände oder Vereine. Sie übernehmen eine Bündelungsfunktion und haben die Möglichkeit, die Streuobstbäume an Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben. Die Zahl ist je Antrag auf 100 Bäume begrenzt. „Streuobst für alle!“ ist Teil des „Bayerischen Streuobstpakts“, in dem unterschiedlichste Verbände, Vereine und Behörden zusammenarbeiten. Ziel ist es, bis zum Jahr 2035 eine Million neuer Obstbäume zu
pflanzen.

„Streuobstwiesen sind die wertvollsten Flächen, die wir haben“, sagt Anja Emmerich-Marwan vom Amt für Ländliche Entwicklung. „Früher war es vollkommen normal, dass sich die Bäume wie ein Gürtel um die Dörfer zogen. Ich freue mich sehr, dass diese Form der Kulturlandschaft wieder mehr Wertschätzung erfährt.“ Streuobstbestände gehören mit rund 5000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. „Grünspechte sind beispielsweise auf offene Streuobst-Landschaften angewiesen“, erklärt die Gartenbau-Ingenieurin. Die Antragstellung für „Streuobst für alle!“ findet Online statt. Besonders beliebt seien ältere Apfelsorten wie beispielsweise der Boskoop. Wichtig sei eine fachgerechte Pflanzung, Pflege und Schnitt, so Anja Emmerich-Marwan. „Die Kreisfachberater für Gartenbau- und Landespflege sind für Gemeinden und Kommunen wichtige Ansprechpartner, wenn es um fachliche Fragen geht“, stellt sie fest. „Mit dem ersten Bodenfrost ist die Pflanzzeit vorbei“, so die Expertin der Ansbacher Behörde weiter. Weitere Infos zu „Streuobst für alle!“ gibt es beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken.

Im schmucken Dorf Gutenstetten im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim hat sich der Obst- und Gartenbauverein eine Pasteurisier-Anlage angeschafft. Im kleinen Most-Häuschen gegenüber vom Rathaus haben Bürgerinnen und Bürger gegen eine kleine Gebühr die Möglichkeit, ihr gesammeltes Obst zu waschen, zu pressen und den Saft in der neuen Anlage zu erhitzen, damit er länger haltbar bleibt. Direkt vor Ort und der eigenen Haustür. Zwei Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins unterstützen immer samstags dabei. Vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gab es über das Regionalbudget für die Pasteurisier-Anlage einen Zuschuss von knapp 10.000 Euro. Gerhard Knöchlein, erster Vorsitzender des Vereins mit 128 Mitgliedern, rechnet mit rund 1000 Liter Saft, die insgesamt bis zum Ende der Saison zusammenkommen. Nicht allzu viel – denn: „Das Apfeljahr war sehr schlecht“, stellt der Vereinsvorsitzende fest. Das Mosthäuschen hat – nach Terminvereinbarung – immer samstags geöffnet.

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