Flurneuordnung
Boden- und Unwetterschutz geht alle an: boden:ständig Vor-Ort-Termin in Oberndorf

(13. März 2024) Ipsheim – Der Schutz vor Überschwemmungen und abgetragenen Böden geht alle an: Das ist die Idee, die hinter der Förderinitiative „boden:ständig“ steckt. Landwirte, Gemeinden, Behörden und Verbände ziehen dabei an einem Strang, um Projekte umzusetzen, die Böden und Gewässer schützen. Der Grundsatz, der hinter allem steht, ist die Freiwilligkeit. Das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken fördert Maßnahmen in der Landschaft wie beispielsweise Regenrückhalte oder Dammöffnungen.

In der Marktgemeinde Ipsheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim läuft aktuell ein Sturzflut-Risikomanagement, das mit Computer-Simulation Gefahren für Anwohner und Betriebe aufzeigt sowie Abflussmöglichkeiten in der Fläche. Bis Ende April rechnet Ipsheims Bürgermeister Stefan Schmidt mit Ergebnissen. Der Marktgemeinderat stehe geschlossen dahinter und sei eistimmig dafür gewesen, das Thema „ganzheitlich anzugehen“, sagt der Bürgermeister der Marktgemeinde mit rund 2200 Einwohnern. Bei einem Vor-Ort-Termin schauen sich Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts Ansbach, Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, der Gemeinde und Landwirte im Ortsteil Oberndorf nach möglichen Standorten für Maßnahmen in Sachen „boden:ständig“ um.

„Im Juli 2021 ist viel Regen innerhalb kürzester Zeit gefallen. Der Boden hat das Wasser nicht mehr aufgenommen und es lief in die Ortschaft rein“, stellt der Rathauschef von Ipsheim bei dem Termin fest. „Wir machen eine Gesamtbetrachtung der Gewässer – auch im Ortsteil Kaubenheim.“ Der Rückhalt in der Fläche sei ein großes Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, so Stefan Schmidt. „Das Wasserwirtschaftsamt und das Amt für Ländliche Entwicklung ergänzen sich gut, was Schutzziele und Maßnahmen in der Flur betreffen“, stellt Sachgebietsleiter Thomas Vorholzer vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach fest. Er ist im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim für Wasser und Gewässerentwicklung zuständig.

Auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten ist mit im Boot und berät Landwirte zur Bewirtschaftung ihrer Böden. „Es geht nur im Austausch miteinander“, erklärt Jakob Meier, Projektbegleiter von „boden:ständig“ beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Bei den Maßnahmen in der Region sind engagierte Landwirte zusammen mit Kommunen, Bürgern und einem Berater unterwegs, um im ersten Schritt herauszufinden, wo möglichst viel Wasser in der Fläche versickert. Maßnahmen im Ackerbau sind zugeschnitten auf die Bedingungen vor Ort, an die Landschaft angepasste Rückhaltungen bauen darauf auf.

Das komplette Projektgebiet hat eine Fläche von 450 Hektar, beim mehrstündigen Vor-Ort-Termin geht es unter anderem zum Seegraben, „der mit Naherholungscharakter, etwas ganz Besonderes ist“, erzählt Bürgermeister Stefan Schmidt. Die Burg Hoheneck thront majestätisch umgeben von Weinbergen über dem Seegraben. Der schmale Bach schlängelt sich durch grüne Wiesen und Felder, fließt bis kurz vor Oberndorf und ist ein Oberlauf zur Aisch.

Hier seien Maßnahmen wie beispielsweise kleine, terrassenförmige Rückhalte möglich, die quer zum Hang verlaufen, erklärt der zuständige Projektleiter Wolfgang Koschny vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Dadurch habe das Wasser nach Unwettern die Möglichkeit, sich in der Fläche aufzustauen, zu versickern und kontrolliert abzufließen. Wichtig dafür sei die Verfügbarkeit von Flächen. Deswegen stehe die Behörde in Gesprächen mit den Eigentümerinnen und Eigentümern innerhalb der laufenden Flurneuordnung in den Ortsteilen Oberndorf und Weimersheim, so Wolfgang Koschny. Jetzt heißt es aber erst mal auf die Ergebnisse des Sturzflut-Risikomanagements warten, um dann in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde zu schauen, wo Maßnahmen Sinn machen und wo nicht. Die Förderinitiative „boden:ständig“ ist und bleibt ein Zusammenspiel der unterschiedlichsten Akteure – denn: Der Schutz vor Überschwemmungen geht alle an.

Vier Männer stehen an einem Bach in der Nähe von Oberndorf und schauen sich die Flächen darum herum an, ob an der Stelle Maßnahmen zum Schutz nach Unwettern Sinn machen. Sie haben auch eine Karte vom Gebiet dabei.

Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
Abdruck honorarfrei

Bild in Originalgröße

Vier Männer stehen an einem Bach in der Nähe von Oberndorf und schauen sich die Flächen darum herum an, ob an der Stelle Maßnahmen zum Schutz nach Unwettern Sinn machen. Sie haben auch eine Karte vom Gebiet dabei.

Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken
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